Jonas (e)k Poul Anderson(r)en Ein Mittsommernachtssturm liburuaren kritika egin du
Shakespearische Fantasy mit schwerfälligem Start
2 izar
Das Buch ist mir im offenen Bücherregal in die Hände gefallen. Poul Anderson war meines Wissens ein Pionier der Fantasy in den 1960ern und 1970ern und begründete (mit seiner Frau und anderen?) die Society for Creative Anachronism, soweit ich weiß. Vor dem Hintergrund hab ich mir das Buch genommen.
Es fängt trotz Schlachtgetümmel behäbig an, und mich stört die detail- und wortverliebte, für meinen Geschmack zu ausufernde Natur- und Szenenbeschreibung, durch die die Handlung verlangsamt wird. Immerhin, nach 50-60 Seiten werden sowas wie ein Plot und tiefere Einblicke in das Setting gegeben. Grundidee ist, dass in dieser alternativen Version unserer Welt die Geschichten Shakespeares historische Wirklichkeit sind. Im Jahr 1644 kämpfen Royalisten gegen Puritaner, und der bewaffnete Konflikt steht gleichzeitig für den Widerstreit zwischen einer umweltverbundenen Lebensweise und einem ausbeutenden, naturzerstörenden Wirtschaftswachstum. Rupert, wichtiger Unterstützer auf Seite der Royalisten, gerät in Gefangenschaft der Puritaner, verliebt sich dort in Jennifer, und …
Das Buch ist mir im offenen Bücherregal in die Hände gefallen. Poul Anderson war meines Wissens ein Pionier der Fantasy in den 1960ern und 1970ern und begründete (mit seiner Frau und anderen?) die Society for Creative Anachronism, soweit ich weiß. Vor dem Hintergrund hab ich mir das Buch genommen.
Es fängt trotz Schlachtgetümmel behäbig an, und mich stört die detail- und wortverliebte, für meinen Geschmack zu ausufernde Natur- und Szenenbeschreibung, durch die die Handlung verlangsamt wird. Immerhin, nach 50-60 Seiten werden sowas wie ein Plot und tiefere Einblicke in das Setting gegeben. Grundidee ist, dass in dieser alternativen Version unserer Welt die Geschichten Shakespeares historische Wirklichkeit sind. Im Jahr 1644 kämpfen Royalisten gegen Puritaner, und der bewaffnete Konflikt steht gleichzeitig für den Widerstreit zwischen einer umweltverbundenen Lebensweise und einem ausbeutenden, naturzerstörenden Wirtschaftswachstum. Rupert, wichtiger Unterstützer auf Seite der Royalisten, gerät in Gefangenschaft der Puritaner, verliebt sich dort in Jennifer, und kann fliehen, wobei neben ihr auch sein treuer Gefolgsmann und "comic relief" Will Fairweather und niemand Geringeres als Titania und Oberon helfen. Deren Feenvolk leidet unter der Umweltzerstörung der Puritaner, weswegen sie auf Ruperts Unterstützung hoffen: Von einer magisch verborgenen Insel im Mittelmeer soll er Prosperos Zauberkenntnisse bergen und damit dem tobenden Krieg eine Wende geben.
Aus heutiger Sicht nerven Klischees wie die liebende, weiche, verzeihende (oder verführerische) Weiblichkeit und die harte, Vernunft und Ehre betonende Männlichkeit. Aber gut, das Buch ist von 1974, die deutsche, stellenweise holprige Übersetzung von 1982.
Ich bin zufrieden, etwas von Poul Anderson gelesen zu haben, fand den Aspekt ökologischer Nachhaltigkeit (wenn auch nur randständiges Motiv) nett, aber ich hätte die Lektüre vermutlich abgebrochen, wenn nicht nach mehreren Dutzend Seiten endlich der Plot um die Ecke gekommen wäre. Die hintere Hälfte des Buches ist besser als die vordere, und der Schluss hat nochmal hübsch an Fahrt aufgenommen. Dennoch - wenn nicht mein vages Interesse an älterer Phantastik bestünde, hätte ich wahrscheinlich das Buch noch nicht mal aus dem offenen Bücherregal mitgenommen. ;)