MomoEnde (e)k R. F. Kuang (duplicate)(r)en Katabasis liburuaren kritika egin du
Akademischer Höllentrip
5 izar
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, weil ich es so spannend fand.
Zwei DoktorantInnen reisen in die Hölle, um ihren verstorbenen Doktorvater zurück zu holen. Dafür kämpfen sie sich durch die verschiedenen Höfe der Hölle und werden gleichzeitig mit der Hölle ihres akademischen Alltags konfrontiert. Es geht viel um die Frage, was für die ProtagonistInnen der Sinn des Lebens ist und ob Erfolg es wert ist, seine eignen Prinzipien und sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen. An sich ist das erst einmal kein neues Thema, aber die Art und Weise wie Kuang die Hölle als Metapher für den Uni-Alltag und den verbitterten Kampf um Anerkennung und Erfolg nutzt, hat mich gefesselt.
Es geht aber auch um Machtmissbrauch in Hierachien und wie der Aussicht auf Anerkennung dazu führt, dass Leidtragende diesen Missbrauch erdulden, wenn nicht sogar rechtfertigen. Kuang seziert psychologisch die Gedankengefängnisse, in die sich die Hauptfiguren selbst sperren, um …
Ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen, weil ich es so spannend fand.
Zwei DoktorantInnen reisen in die Hölle, um ihren verstorbenen Doktorvater zurück zu holen. Dafür kämpfen sie sich durch die verschiedenen Höfe der Hölle und werden gleichzeitig mit der Hölle ihres akademischen Alltags konfrontiert. Es geht viel um die Frage, was für die ProtagonistInnen der Sinn des Lebens ist und ob Erfolg es wert ist, seine eignen Prinzipien und sein Leben dafür aufs Spiel zu setzen. An sich ist das erst einmal kein neues Thema, aber die Art und Weise wie Kuang die Hölle als Metapher für den Uni-Alltag und den verbitterten Kampf um Anerkennung und Erfolg nutzt, hat mich gefesselt.
Es geht aber auch um Machtmissbrauch in Hierachien und wie der Aussicht auf Anerkennung dazu führt, dass Leidtragende diesen Missbrauch erdulden, wenn nicht sogar rechtfertigen. Kuang seziert psychologisch die Gedankengefängnisse, in die sich die Hauptfiguren selbst sperren, um die Illusion aufrecht zu erhalten, sie hätten die Kontrolle über ihr Leben. Beim Lesen war die Aufdeckung dieses Selbstbetrugs für mich mindestens so schmerzhaft und erlösend wie manche Therapiesitzung.
Meine einzige Kritik wäre höchstens, dass diese Geschichte sehr akademisch geschrieben ist. Es wird viel mit philosophischen, mathematischen und logischen Theorien hantiert und selbst ein Gangsterrapper könnte auf einem Album nicht so viele Markennamen droppen wie hier mit Namen von WissenschaftlerInnen um sich geworfen wird. Ich habe öfter mal das eine oder andere kurz bei Wikipedia angelesen, um besser zu verstehen worum es geht. Wenn es also Menschen gibt, die sagen, dass ihnen dieses Buch zu anstrengend ist, könnte ich es verstehen.
Dennoch hat mich Katabasis so sehr gepackt, dass ich der Geschichte einfach 5 Sterne geben muss. Die Figuren, das Setting, die Hintergrundgeschichte dieser Reise; ich liebe alles daran. Als Kompromiss zu meinem einzigen Kritik würde ich diesem Buch 5 von 6 Sternen geben!